Für alle Sinne
nordic-plus.de » Eldorado Rhön » UNESCO » Für alle Sinne
Für alle Sinne



Für alle Sinne



Das „Land der offenen Fernen“ begeistert nicht nur durch seine vielfältige Landschaft und artenreiche Natur, sondern überzeugt auch durch hochwertige Erzeugnisse. Beides bedingt einander: Wo die Natur intakt ist, können verantwortungsvoll wirtschaftende Landwirte Spitzenprodukte erzeugen und damit Verbraucher und Gastronomie beliefern. Diese Qualität schmeckt man. Und so schließt sich der Kreis von Ökonomie und Ökologie. Nach einem Ausflug durch eine schöne Landschaft kann man im Restaurant oder Gasthof Gerichte genießen, an die man sich mit Wohlgefallen erinnert und die nur hier erhältlich sind.


Es ist eine verbreitete Vorstellung, dass man einen Naturraum am besten schützt, indem man die Natur sich selbst überlässt. Im größten Teil der Rhön kann das Motto aber nur „Schutz durch Nutzung“ lauten, da die Erhaltung charakteristischer Tier- und Pflanzenarten auf diese Nutzung angewiesen ist.




Das „Land der offenen Fernen“ mit seinen einzigartigen Biotopen konnte erst entstehen, nachdem unsere Vorfahren weite Waldgebiete abgeholzt hatten und diese Flächen als Wiesen und Weiden zu nutzen begannen. Ein Konzept, das auf Erhaltung und umsichtige Fortentwicklung dieser traditionellen Kulturlandschaft abzielt, muss der Landwirtschaft eine Schlüsselrolle einräumen. Bauern und Schäfer sind unverzichtbare Partner bei der Zukunftssicherung der Rhön.


Entscheidend ist beim Stichwort „Nutzung“ das „Wie“.


Immer schon war die Rhön ein vergleichsweise schonend genutztes Gebiet mit „friedlicher Koexistenz“ von Landwirtschaft und Natur. Dieses Erfolgsgeheimnis ist zukunftsfähig. Dabei hat der Landwirt mehrere Aufgaben: die natürliche Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, negative Auswirkungen auf Luft, Wasser und Artenreichtum zu vermeiden und – „Adel verpflichtet“ – hochwertige Nahrungsmittel zu erzeugen. Diese Forderungen erfüllt in besonderer Weise der ökologische Landbau. Doch auch die traditionellen extensiven Nutzungsformen aus der der Rhön kommen diesen Vorstellungen nahe.


Niemand will, dass die Landwirte der Rhön nur am Subventionstropf hängen.
Es gilt, Formen der Viehwirtschaft zu erhalten, wiederzubeleben oder neu zu finden, mit denen man marktfähige Produkte erzeugen kann und gleichzeitig den übergeordneten Zielen des Biosphärenreservats dient. Die Produkte von Rhönlamm, Weiderindern und Rhöner Äpfeln beweisen beispielhaft, dass sich Qualität aus der Rhön zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickeln konnte.


Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in der Rhön wären unter den Rahmenbedingungen der europäischen Agrarpolitik kaum lebensfähig. Mit den Hochleistungsbetrieben im Flachland können sie vom Produktionsvolumen her nicht mithalten. Wohl aber, was die Qualität ihrer Produkte angeht.
Klasse statt Masse.


Produkte aus der Region, für die Region



Ein Musterbeispiel für Erfolgsmarketing ist das lange Zeit verschmähte Rhönschaf.

Seitdem kreative gastronomische Betriebe Rhönschaf-Spezialitäten auf der Speisekarte haben und die Gäste aufgrund der hohen Qualität, die ihnen geboten wird, gerne bereit sind, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen, wurde die Haltung dieser ertragsschwächeren Haustierrasse wieder ökonomisch interessant. Und eben darauf kommt es an: Von Idealismus allein kann niemand leben.


Die Bedeutung der Gastronomie für die Absatzerfolge Rhöner Spitzenprodukte ist groß. In den vergangenen Jahren ließen sich immer mehr Gastronomen dazu motivieren, ihre Zutaten aus der Region zu beziehen. Sie haben erkannt, dass man diese Botschaft werbeträchtig vermitteln kann und die Gäste die heimischen Produkte auch zu schätzen wissen. Wer schon einmal in der Rhön gut gespeist hat, der weiß, wovon die Rede ist. Und wer die Qualität Rhöner Produkte sowie Speisen und Getränke noch nicht selbst geschmeckt hat, für den wird es allerhöchste Zeit!