Das Land der offenen Fernen
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Das Land der offenen Fernen



Das Land der offenen Fernen



Vierzig Jahre lang lag die Rhön im Schatten der Zonengrenze. Außerhalb der Region war das kleine Mittelgebirge wenig bekannt. Mit der Wiedervereinigung wurde dann auch für die Rhön vieles anders. Plötzlich lag sie nun wieder mitten in Deutschland. Vollends wach geküsst wurde die spröde Schöne schließlich von einem „Prinzen“ aus Paris: 1991 verlieh die UNESCO der Rhön das Prädikat „Biosphärenreservat“. Rund 184.000 Hektar der Mittelgebirgslandschaft am Dreiländereck Bayern, Hessen, Thüringen stehen seither unter dem besonderen Schutz der Weltorganisation. Eine Ehre, die verpflichtet.


Die Anerkennung des Biosphärenreservats durch die UNESCO war der Startschuss, um eine wirtschaftliche Entwicklung in der Region in Gang zu setzen, die mit den sozialen und ökologischen Belangen in Einklang steht. Und als sich das 1991 ins Leben gerufene Modell erst einmal warmgelaufen hatte, kam die Sache so in Schwung, dass man das Biosphärenreservat Rhön mittlerweile als Selbstläufer bezeichnen kann.


Heute geben sich Delegationen aus der ganzen Welt in der Rhön „die Klinke in die Hand“ und loben das Biosphärenreservat als beispielgebend.


Was ist ein „Biosphärenreservat“?


Biosphärenreservate sind großflächige, repräsentative Ausschnitte von Natur- und Kulturlandschaften, die unter gesetzlichem Schutz stehen. Dort werden – gemeinsam mit den hier lebenden und wirtschaftenden Menschen – beispielhafte Konzepte zu Schutz, Pflege und Entwicklung der Region erarbeitet und umgesetzt.


Biosphärenreservate sind also keine klassischen Schutzgebiete. Die Natur soll hier nicht vor den Menschen geschützt werden, sondern für die Menschen erhalten und nachhaltig bewirtschaftet werden. Ein großer Unterschied! Es geht darum, beispielgebende Wege zu suchen, wie die Bewohner in ihrer zum Biosphärenreservat erhobenen Heimatregion leben und wirtschaften können, ohne die Natur – ihre Lebensgrundlage – zu zerstören oder dauerhaft zu schädigen. Den Beweis, dass Ökonomie und Ökologie vereinbar sind, kann man nur in solchen Regionen erfolgreich erbringen, wo die Menschen vor Ort die Entwicklung ihrer Landschaft selbst bestimmen.