Wichtige Bisherige Fragen
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Wichtige Bisherige Fragen



Wichtige Bisherige Fragen



Muss man beim Nordic Walking unbedingt große Schritte machen?


Norbert Winski:
Grundsätzlich ist es schon gut, wenn Sie „ausholend schreiten“. Aber das muss nicht sein. Bei Gelenkschäden, insbesondere im Kniegelenk, wäre ein großer Schritt sehr belastend für die Knorpelschicht. Normale Schritte und eine leichte Beugung im Gelenk sind weitaus schonender.


Ich hatte eine Bandscheiben-OP, würde aber gerne wieder Nordic Walking betreiben. Geht das?


Norbert Winski:
Um Ihnen hier verantwortungsvoll einen Rat zu geben, müsste ich wissen, wann die OP war und in welchem Wirbelsäulenabschnitt operiert wurde. Auf jeden Fall sollten Sie den behandelnden Arzt fragen, wann Sie wieder mit sportlichen Aktivitäten beginnen können. Bei uns in der Klinik fangen wir relativ schnell wieder an, etwa 10-14 Tage nach der OP. Wichtig ist gerade beim Nordic Walking, dass Sie in ebenem Gelände laufen und am Anfang nicht mehr als 15- 30 Minuten.


Es wird immer wieder geschrieben, dass durch den Einsatz der Stöcke ca. 30 % Gelenkentlastung zu erzielen seien. Ist das so?


Norbert Winski:
Dieser Vergleich bezieht sich auf das Jogging. Der Nordic Walker läuft in der Tat viel gelenkschonender als der Jogger. Wichtig ist jedoch gutes Schuhwerk.


Was muss ich beim Nordic Walking hinsichtlich der Schuhe beachten?


Norbert Winski:
Da wir beim Nordic Walking eine sehr hohe Fersenbelastung haben, sollte man darauf achten, dass die Schuhe eine gute Fersendämpfung haben. Wenn Sie es hundertprozentig richtig machen wollen, lassen Sie sich im Fachgeschäft eine Laufbandanalyse erstellen, um den optimalen Schuh für Sie herauszufinden. Viele Sportfachgeschäfte erbringen diese Dienstleistung gratis.


Was bedeuten eigentlich die Begriffe „Pole Walking“ und „Vital Walking“?


Norbert Winski:
„Pole Walking“ war die übliche Bezeichnung, bevor der Begriff „Nordic Walking“ geprägt wurde. „Pole“ heißt auf Englisch „Stock“. Den Begriff „Vital Walking“ können Sie getrost vergessen. Der wurde von einer österreichischen Hotelkette namens „Tirol Vital“ für Werbezwecke erfunden.


Herr Winski, welche Eigenschaften müssen gute Nordic
Walking-Stöcke haben?


Norbert Winski:
Geringes Gewicht, hohe Stabilität, Vibrationsarmut und Langlebigkeit. Für qualitativ hochwertige Stöcke müssen Sie im Sportfachhandel 60-100 Euro anlegen.


Welchen Untergrund würden Sie beim Nordic Walking empfehlen?


Norbert Winski:
Jeder Boden hat Vor- und Nachteile, ob Asphalt, Gras, Sand, Feldwege oder querfeldein. Den „idealen“ Untergrund fürs Nordic Walking gibt es nicht. Am besten, Sie wählen für Ihre Trainingseinheit Strecken mit wechselndem Untergrund. So wird es nie langweilig und Sie trainieren damit auch die Fußstabilität.


Man hört und liest unterschiedliche Formeln zur Berechnung
der Stocklänge. Welche ist aktuell –
Körperlänge * 0,7 oder * 0,68 — oder 0,66 ?


Norbert Winski:
Aktuell ist Körperlänge x 0,66, festgelegt vom DNV 2004.


Ist Nordic Walking auch auf geteerten Straßen sinnvoll?


Norbert Winski:
Durchaus, aber man sollte Gummipads auf die Spitzen stecken.


Ist es ratsam mit einer Pulsuhr zu laufen, wenn man abnehmen will?


Norbert Winski:
Die bessere Trainingskontrolle hat man auf jeden Fall, man sieht zu jeder Zeit in welchen Pulszonen man läuft und wie viele Kalorien und wie viel Fettanteil man verbraucht hat.


Muss ich unbedingt vor der Nordic Walking-Einheit Dehnübungen machen?


Norbert Winski:
Nein, ein Aufwärmtraining reicht völlig aus. Wenn Sie wollen können Sie dann nach dem Walken die Muskeln entspannende Dehnübungen durchführen.


Ich habe Vorhof-Flattern und nehme Marcumar. Ich würde gerne
wissen, ob Nordic Walking für mich geeignet wäre.
Ich komme schnell aus der Puste.


Norbert Winski:
Um nichts falsch zu machen, wäre es ratsam mit Ihrem Arzt oder Kardiologen zu sprechen und mit Ihm die Pulswerte festzulegen, vielleicht im Rahmen eines Belastungs-EKG. Vermutlich wird einem Nordic Walking-Programm als Ausdauertraining nichts im Wege stehen. Damit es mit der Puste wieder klappt. Viel Erfolg wünscht Norbert Winski.


Sind Wanderstöcke für Nordic Walking geeignet? Ich habe da bei einem Kaffeeröster welche gesehen, die sind höhenverstellbar und haben eine Dämpfung für asphaltierte Straßen.


Norbert Winski:
Wanderstöcke sind nicht geeignet. Aus mehreren Gründen: Sie sind zu schwer, das könnte auf Dauer zu Gelenkproblemen führen. Die Schlaufen solcher Stöcke sind auch nicht für Nordic Walking geeignet, sie gewähren nicht den notwendigen Halt. Da sie höhenverstellbar sind, können sie mit der Zeit ausleiern.

Ich würde mir an Ihrer Stelle gleich ordentliche Stöcke kaufen. Im Sport-
Fachhandel gibt es eine gute Auswahl und auch immer wieder mal ein Schnäppchen.


Wann benutze ich die Gummipads? Lasse ich die immer drauf oder kann man die auch runter machen?


Norbert Winski:
Gummipads sind ausschließlich für harte Untergründe, wie Straßen, Pflaster, geteerte Wege. Im Gelände, auf Waldböden, Schotterwegen oder anderen Untergründen sollte man die Gummipads von der Stockspitze entfernen. Denn bei Markenstöcken verbirgt sich unter dem Gummipad eine sehr stabile gehärtete Stahlspitze, die im Gelände einen guten Halt gibt.


Ich habe seit Jahren mit Gelenkproblemen zu kämpfen. Kann ich es mir
da leisten Nordic Walking zu betreiben?


Norbert Winski:
Bei Gelenkproblemen ist es wichtig sich zu bewegen, um das Gelenk besser zu durchbluten und um den Gelenkknorpel zu ernähren. Sonst kommt es zu schnellerem Verschleiß ( Arthrose ) im Gelenk. Nordic Walking ist ideal für ein schonendes Ganzkörpertraining. Durch den Einsatz der Stöcke haben Sie 30% weniger Belastung auf den Gelenken als beim einfachen Walking oder Jogging. Wichtig ist allerdings die richtige Technik. Es werden momentan viele Kurse angeboten die auch von Krankenkassen bezuschusst werden. Also, ran an die Stöcke! Ihre Durchblutung wird es ihnen danken!


Muss ich mir unbedingt extra Nordic Walking-Schuhe kaufen?


Norbert Winski:
Nein. Wenn sie gute Laufschuhe oder Wanderschuhe besitzen, ist das nicht nötig. Der Schuh sollte eine gute Dämpfung und Stabilität aufweisen.Es kommt natürlich auch darauf an, wo Sie laufen. Im Gelände sollte Ihr Schuh eine gewisse Wetterfestigkeit und einen guten Grip haben.


Ich hatte schon mal einen Herzinfarkt und betreibe seit ein paar Wochen Nordic Walking. Das bekommt mir sehr gut, nur wie kontrolliere ich meinen Puls am besten? Ist es ratsam, dass ich mir eine Pulsuhr zulege?


Norbert Winski :
Aber unbedingt! Mit einem Herzfrequenzmessgerät können Sie Ihren Puls am allerbesten und vor allem dauerhaft während des ganzen Trainings beobachten. Ratsam wäre es, dass Sie bei Ihrem Kardiologen ein Belastungs-EKG machen lassen, um festzustellen, welche Grenzwerte Sie beim Training erreichen dürfen. Die stellen Sie dann auf Ihrer Pulsuhr ein und ab geht es. Welches Herzfrequenz- Messgerät man kaufen sollte?

Meine Empfehlung: Geräte von der Firma Polar. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten und testen Sie ruhig verschiedene Uhren.