Tipp Juni 2013
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Tipp Juni 2013



Tipp Juni 2013



Ausflug in die Burgenstadt Schlitz


Wenn Sie unsere Strecke der Saison Sommer 2012 laufen, sind Sie nur noch eine knappe Viertelstunde von Schlitz entfert. Wenn Sie diese charmante kleine Stadt noch nicht kennen, sollten Sie sich die einmal ansehen. Selbst wer hier schon war, kommt immer gerne wieder. 2012 beging Schlitz sein 1200jähriges Jubiläum. Highlight der idyllisch gelegenen Stadt ist deren malerische Altstadt. Auf diesen Stadtkern bezieht sich unser Ausflugstipp.




Die „Rathauszeile“ im Herzen der Schlitzer Altstadt


... besteht aus vier eng nebeneinander stehenden Gebäuden. Nach ihrer Restaurierung wurden sie geschickt zu einem Komplex verbunden, den die Stadtverwaltung nutzt. Innen entstand eine neue Einheit, außen blieb die historische Häuserzeile erhalten.

Das Ensemble umfasst den Steinbau des alten Rathauses sowie drei Fachwerkgebäude: das alte Schulhaus, die ursprüngliche Wohnung des Stadtpfarrers und die Stadtpfarrei.

Bereits 812 wurde Schlitz erstmals urkundlich erwähnt und erhielt Anfang des 15. Jahrhunderts die Stadtrechte. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts setzte dann eine rege Bautätigkeit ein. Die damals errichteten Gebäude prägen die Altstadt.


Das alte Rathaus als ältester Teil der Viererzeile entstand sogar bereits im 16. Jahrhundert und zeigt teilweise noch spätgotische Formen. Als Steinhaus hebt es sich von den Fachwerkgebäuden im Umfeld ab. Hier hat der Bürgermeister seinen Amtssitz, zusammen mit der Stadtkasse. Im Keller gibt es noch eine historische Arrestzelle, die heute als Abstellraum dient. Im historischen Wappensaal finden Trauungen statt.





Das Fachwerkgebäude links neben dem Rathaus trägt die Bezeichnung Altes Schulhaus. Hier befinden sich der Haupteingang mit Empfang und Touristinformation sowie die Räume mehrerer Ämter und die Geschäftsstelle der Stadtwerke. Das Gebäude wurde 1572 als erstes Schlitzer Schulhaus errichtet, diente danach dem Stadtschreiber als Wohnung und später wieder als Schule.




Das angrenzende Haus war bis 1817 die Wohnung des Stadtpfarrers, später dann Rektorat. Hier residierten früher Pfarrer, Rektor und Lateinlehrer. Zu dem Gebäude gehörten ursprünglich auch Stallungen und eine Scheune. Das letzte der historischen Gebäude der Viererreihe wurde 1817 von der Kirchengemeinde erworben und darin die Stadtpfarrei eingerichtet.

Innen ist das Ganze durch Treppenhäuser und Steigen, Flure und Übergänge auf mehreren Ebenen miteinander verbunden. Kein Zimmer ist wie das andere. Alles ist ziemlich verwinkelt, so dass man sich hier leicht verlaufen kann – aber das hat auch seinen Charme. In den einzelnen Räumen treffen sich Geschichte und Gegenwart: Fachwerkträger und Gebälk von vorgestern, Computer und Drucker von heute.

Dass diese alten Häuser heute einen so „schmucken“ Eindruck machen, ist das Ergebnis liebevoller Sanierung, die sich in mehreren Bauabschnitten über die Jahre 1989 bis 1997 erstreckte. Die Finanzierung (ca. 2,1 Mio. €) erfolgte aus Städtebaufördermitteln – eine kluge Investition. Sie erhöht die Lebensqualität der Einwohner und begeistert die Besucher. Also, worauf warten Sie noch?




Fotos: Archiv der Stadt Schlitz