Die Lichtenburg bei Ostheim
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Die Lichtenburg bei Ostheim



Die Lichtenburg bei Ostheim



Gipfelburg der Henneberger


In fast 600 m Höhe thront die Lichtenburg über Ostheim. Die erstmals 1159 erwähnte Gipfelburg war zunächst im Besitz der Henneberger, vermutlich wurde sie von Heinrich I. aus der hennebergischen Nebenlinie von Irmelshausen (gestorben 1167) gegründet. Ihr bedeutendster Burgherr war der Minnedichter Otto I. von Henneberg-Botenlauben (um 1175-1244). Im Laufe der Jahrhunderte waren hier hohe geistliche und weltliche Fürsten zu Gast. Als Gipfelburg mit ursprünglich zwei Bergfrieden (Türmen), gesichert mit einem gewaltigen Wall und Graben, beherrschte die Lichtenburg die vordere Rhön.


Wechselhafte Geschichte


Die Lichtenburg war im Mittelalter in wechselndem Besitz verschiedener Bistümer und Adelsgeschlechter. Neben dem Erzstift Mainz und den Klöstern Fulda und Würzburg gehörte sie verschiedenen Grafen und Herzögen aus dem sächsischen Hause Wettin. 1433 ging die Lichtenburg wieder an die Henneberger über. Sie blieb bis zu deren Aussterben im Besitz der Linie Henneberg-Römhild. Nach dem Bauernkrieg 1525 wurde die geplünderte und zerstörte Lichtenburg neu aufgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg kam es erneut zu Plünderungen – diesmal durch Kroaten. 1671 wurde die Befestigungsanlage erneuert.


Vor dem Abbruch gerettet


Mit der Verlegung des Amtssitzes nach Ostheim schien die Geschichte der Lichtenburg 1719 beendet – sie wurde verlassen und auf Abbruch verkauft. Großherzog Carl August von Weimar (1757-1828) erwarb die Lichtenburg zurück und rettete sie vor dem Verfall. Bis heute sind Teile des doppelten Mauerrings zu sehen, der die dreiflügelige Kernburg umschloss. Der 28 m hohe Bergfried stammt wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert, der runde Torturm wie auch das Torhaus aus dem 16. Jahrhundert. Auch die Ruine des Palas (Hauptgebäude) ist erhalten geblieben. Auf der Lichtenburg gibt es ein Restaurant mit rustikaler Küche. Der Burgsaal kann für Veranstaltungen gemietet werden.


Für Geschichtsfreaks: Chronik der Lichtenburg


1156 datiert die erste urkundliche Erwähnung.
Die Burg ist zu dieser Zeit das Eigentum der Herrn von Henneberg.

1196 geht die Anlage an Graf Otto von Henneberg-Botenlauben,
doch bereits 1200 an die Grafen von Hildenberg.

1220 kommt die Feste wieder in den Besitz der Henneberger.

1231 verkaufen diese die Burg an das Stift Fulda.

1366 verpfändet der Fuldaer Abt die Anlage an
die Landgrafen von Thüringen.

1409 übernimmt das Erzstift das Pfand.

1423 erwirbt sie der Bischof von Würzburg, um sie

1433 an das Haus Henneberg-Römhild zu veräußern.

1525 wird die Burg von aufständischen Bauern eingenommen
und niedergebrannt. Doch sie wird in den folgenden
Jahren wieder aufgebaut.

1548 erfolgt der Verkauf an die Grafen von Mansfeld.

1555 fällt sie an die Herzöge von Sachsen.

1741 geht sie durch Erbteilung an Sachsen-Weimar-Eisenach.

1816 wird sie für 900 Gulden an drei Privatleute verkauft, was
fast ihren Untergang bedeutet hätte, denn diese drei ließen die Burg
nach und nach abtragen, um die Steine als Baumaterial zu verkaufen.

1819 kauft Großherzog Ernst-August von Sachsen-Weimar-
Eisenach zuerst den Bergfried zurück ...

1843 die Regierung den Grundbesitz mit den darauf noch befindlichen Gebäuden. Im gleichen Jahr gründen die Ostheimer Bürger den „Verein zur Erhaltung und Verschönerung der Lichtenburg“. Mit großherzoglicher Genehmigung wird die gesamte Ruine dem Verein zur Nutznießung überlassen.

1919 geht die Burg an das Land Thüringen und

1945 an Bayern über. Der Verein behält auch weiterhin
die Ruine in seiner Obhut.

Ab 1945 wird die Burg mit Mitteln des Freistaates Bayern
umfassend restauriert. Ein Restaurantbetrieb findet Platz
im ehemaligen Rittersaal.













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